Wort-Schatz
A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z
Mundart Lautschrift Hochdeutsch Kommentar Ort
affer [affæ] 1) danach, anschließend; 2) etwa; siehe auch: afferfanëi und affernacher

Richard Götz aus Weiden schrieb dazu:
"Das Wort kenne ich. Eine Frau aus dem Böhmischen, die einmal bei uns in Weiden gewohnt hat (sie dürfte Jahrgang 1900 oder älter gewesen sein) hat dieses Wort oft gebraucht, aber nicht nur im Sinn von "danach", sondern eher als "Füllwort" für das Wort "etwa". Beispiel: "Had a affa gsagt, dass..." . Auch Verwendung in der Kombination mit "lad" (offenes A): affer lad "Affer bin i nu daou hi ganga" (diesmal im Sinne von "danach").
Ich kenne das auch noch von einem älteren (Jg. 1919), ebenfalls verstorbenen Mann, der aus der Eslarner Ecke kam (Stichwort: siehe auch: Schlochbaambäim).
Meines Erachtens ist "affer" kein Ausdruck, der in der Gegend um Erbendorf gebrauch wird, sondern nur "vo alte Bäim"."
Baam [bà:m] Baum Mz.: Beim
Beim [baim] Bäume Ez.: Baam
Bldlbaam [bLdL-ba:m] Baum, an dem ein Heiligenbild angebracht ist wörtl. "Bildbaum"; diente früher evtl. als Wegmarkierung; der Begriff stammt evtl. aus der Gegend um Amberg oder Schwandorf
Danerbaam [da:næ-bà:m] Tannenbaum
Epflbaam [epfl-bà:m] Apfelbaum
Fuaglbierbaam [fglbi:æ-bà:m] Vogelbeerbaum
Grissbaam [grissba:m] Christbaum
Roiddlbaam [råiddl-bà:m] lange Stange zum Beschweren und Befestigen einer Fuhre Heu siehe auch: Wischbaam und roiddln, zammroiddln
Rousbaam [rousbà:m] Rußbaum; mächtiger, tragender und sichtbarer, rußgeschwärzter Balken unter der Zimmerdecke Schmeller Band 2, 154: "Balken, auf welchem die Decke der Stube ruht, (an dem sich der Ruß vom Licht oder Feuer anlegt)."

Diesen Balken findet man noch heute in alten Häusern. Darauf wurde Allerlei eingraviert und -geritzt, um es nicht zu vergessen (siehe: Sprüche & Weisheiten).
Ein schönes Beispiel für einen Rousbaam findet sich in der Wirtsstube des Gasthofs "Roter Ochse" in Falkenberg.

Schlochbaambäim [schlo:chbàm-bäim] Schlagbaumböhmen Oberpfälzer, die direkt an der Grenze zu Tschechien wohnen, also quasi am Schlagbaum zu Böhmen.
siehe auch: Bäim
Watschnbaam [wà:dschn-bà:m] Ausdruck für eine Prügelstrafe wörtl. "Ohrfeigenbaum"; Spruch: "Dou fallt glei da Watschnbaam um!" - "Da wird es gleich ein paar Ohrfeigen geben!"
Wischbaam [wi:sch-bà:m] lange Stange zum Beschweren und Befestigen einer Fuhre Heu wurde auch: Roiddlbaam genannt