Wort-Schatz
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Mundart Lautschrift Hochdeutsch Kommentar Ort
Faagrowa [fà:growæ] Bauer, der auf seinem Feld Ockergestein zur Farbherstellung abbaute wörtl.: Farbengräber

Erläuterung:
Westlich von Vilseck im Raum Neukirchen bis nach Königstein gibt und gab es ergiebige Ocker-Vorkommen, die bis in die 60iger Jahre ausgebeutet wurden. Das Ockergestein wurde vermahlen und an Farbhersteller verkauft. Dann aber setzte der Siegeszug synthetischer Farben ein. Viele Bauern gruben auf ihren Feldern, auch Gruben bis zu 20 Metern Tiefe mit anschließenden Stollen wurden abgeteuft. Da es in der Gegend auch Erzgruben gab (Annaschacht in Sulzbach, Grube Maffei in Auerbach) gab es auch Bergleute, die die Bauern im fachmännischen Vortrieb der Abbaustrecken unterwiesen, denn das Ganze war nicht ungefährlich. So konnte der Faagrowa sorglos einfahren und frohgemut sein Tagewerk verrichten.

fadöllern [fædòællæn] etwas sorglos, leichtsinnig verlieren, (im Haus) verlegen
farazd [færazd] verloren sein, in auswegloser Situation sein wörtl.: "verratzt"
Glasl [glà:sl] Glas gemeint ist ein gläserner Gegenstand, also z.B. ein Trinkglas ("Bëiaglasl") oder Brillenglas ("Brlnglasl") siehe auch: Glos
Glos [glo:s] Glas gemeint ist das Glas an sich, also das Material Glas Bsp.: "Des is as Glos." - "Das ist aus Glas." oder "Glosauch" siehe auch: Glasl
Glosara [glo:særæ] Glashütten-Arbeiter
Glosauch [glos-au:ch] Glasauge siehe auch: Glos
Glosschleif [glos-schlaiff] Glasschleife, Schleifbetrieb für Glas siehe auch: Schleif
Schleif [schlaiff] 1) Schleife, Schleifbetrieb für Glas; 2) Bremse; Bsp. zu 1) "Glosschleif" - "Glasschleife"
Bsp. zu 2) "Daou bin i voll auf dSchleif gschdieng.“ - "Da bin ich voll auf die Bremse gestiegen" oder "Der haoud voll dSchleif eighaud.“ - "Der hat voll auf die Bremse gedrückt."

siehe auch: Schleifbriegl