Wort-Schatz
A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z
Mundart Lautschrift Hochdeutsch Kommentar Ort
Bäimisch, da Bäimisch(e) [bäimisch, dæ bäimische] 1) Böhmisch; 2) der Böhmische (Wind) "da Bäimisch" - "der Böhmische Wind" bezeichnet den Ostwind, der ja in der Oberpfalz aus Tschechien kommt. Damit ist ein kalter, meist trockener Wind gemeint, der eben aus der östlichen kontinentalen Klimazone kommt.
Bettzëichn [bedd-zëichn] Bettdecke, Bettüberzug siehe auch: Zëichn
Boinlkramer [boinlgramæ] alte Bezeichnung für den Tod berühmt geworden ist der Boinlkramer natürlich durch die Geschichte vom Brandner Kasper
Bolmiasl [bolm-iæsl] Palmesel Als Palmesel wird derjenige in der Familie bezeichnet, der am Palmsonntag als letzter aus den Federn kommt.
Braouddaach [bræud-dà:ch] Brottage gemeint ist damit die verbleibende Lebenszeit wie in diesem Satz: "Dou dëima nimma umanana, waal dëi drei Braouddaach wou dea aldt Jackl nou haoud." - "Wir lassen ihn gewähren und machen kein Fass mehr auf, da sich die biologische Lösung bereits abzeichnet."
Bulldog, Buldogg [buldogg] Traktor, Ackerschlepper "Bulldog" hat sich als Synonym für Traktor etabliert und ist eigentlich die offizielle Typenbezeichnung einer landwirtschaftlichen Zugmaschine der Fa. Lanz, siehe: de.wikipedia.org/wiki/Lanz_Bulldog
C-Hang [ze:-hang] Skihang mit Liftbetrieb in Pfaben bei Erbendorf Weiß jemand vielleicht, woher diese Bezeichnung kommt?
Dachan [dachæn] 1) Treibauf; 2) ungeschickter, begriffstutziger Mensch Interessante Anmerkung von Herbert Kraus aus Hiltershof: "In Tirschenreuth gab es einen Ofensetzer(?) mit Vornamen Johann. Er konnte seinen eigenen Namen nicht richtig aussprechen. Nach ihm ist das "Dachan-Maß" bezeichnet. Wenn man mangels Meterstab mit (beispiels- typischerweise) zwei Armen und Händen vor dem Körper die Länge eines benötigten Holzstücks oder Ziegelsteins für die Mauer misst und damit zum Materiallager geht um nach diesem Maß (und dem Risiko, dass sich der Abstand der Hände in der Zwischenzeit verändert) ins Materiallager bzw. zur Kreissäge geht um das Stück herzurichten."
eikastln [aikàsdln] einsperren (ins Gefängnis); eine rechteckigen Rahmen um etwas zeichnen
Fagëidräckl [fægäidräggl] alternative Bezeichnung für Gerstenkorn wörtl.: "Vergehdreckchen"
siehe auch: Wiadräckl
Fëich [fëi:ch] 1) das Vieh; 2) Tier "Vëich" bezeichnet sowohl alle Tiere eines Bauernhofes als auch ein einzelnes Tier siehe auch Vëicha
Fous [fous] 1) Fuß; 2) Bein; Das Wort bezeichnet sowohl den Fuß als auch das ganze Bein.
Mz.: Fëiss
Verkleinerung: Fëissl
gleggerlhell [gleggæL-hòell] glöckchenhell Anders als im Hochdeutschen, wo das Wort für hohe und reine Klänge steht, bezeichnet es hier v.a. die Helligkeit einer Vollmondnacht oder den hellen Lichtschein bei Blitzschlägen.
Kaffanedl [kàffæne:L] Kabuff, spezieller Bereich der Wohnung Der Finder schreibt: "Als Kaffanedl wurde bei uns neuzeitlich ein Regal an der Wand unterm Schrägdach bezeichnet. Bei Nachforschungen hab ich allerdings rausgefunden, dass das Wort früher eine andere Bedeutung hatte, denn es war nämlich eine Art verbrettertes Kabuff für die alten Leute über dem Ofen in der Stube."
Lefdutti [läff-duddi] Handlanger, Diener, Sklave Bsp.: "Ich bin doch niad dei Lefdutti!" - "Ich bin doch nicht dein Handlanger!" Prof. Dr. Ludwig Zehetner schrieb in der Mittelbayerischen Zeitung am 1. Februar 2013 u.a. folgendes dazu: "Das Wort "Lefdutti, -tutti, dudde" ist zwar allgemein bekannt, aber man findet es in keinem Wörterbuch verzeichnet, geschweige denn, dass sich dessen Herkunft eindeutig klären ließe. Es sieht recht italienisch aus und ähnelt dem Ausdruck "lawradutte", der im Wienerischen gebraucht wird... ...Möglich ist, dass das fragliche Wort auf einen Satz zurückgeht, mit dem sich zu Anfang des 20. Jahrhunderts italienische Gastarbeiter oder Immigranten in Wien um Arbeit bewarben, indem sie sagten: "Lavoro tutti" (ich übernehme alle Arten von Arbeit). Wer bereit ist, jegliche Arbeit zu verrichten, den verachtet man als "Lefdutti", weil er als williger Handlanger oder Sklave dient; ..."
Odlquaoutschn [o:L-gwæudschn] Ente Diese Bezeichnung kommt wahrscheinlich daher, weil die Ente oft über den Misthaufen latscht und in sumpfigen Tümpeln unterwegs ist.
siehe auch: quaoutschn
Odlwess [o:Lwäss] 1) Mistbiene (Eristalis tenax), Schwebfliegenart; 2) Bezeichnung für etwas, das sehr schnell und viel trinken kann (Schluckspecht) Bsp.: "Der saffd ei wëi a Odlwess." - "Der trinkt so unglaublich schnell und viel, dass man es kaum glauben kann." (oder so ähnlich)
wörtl.: "Jauchewespe" - die Larven der Mistbienen leben in Jauchegruben.

Reinhard Neumann, Pressath: Ein Jugendspieler sagte vor dem Spiel (es hatte geregnet) zum Schiedsrichter, der den Spielball (altes Modell in Naturleder) inspizierte:
"Mid dera Blunzn kimma niad schbüln, dëi houd sie agsaugt wëi a Odlwess."
Rafflad [rafflæd] Rainfarn, Wurmkraut (Tanacetum vulgare) In Henriettes Herbal Homepage wird dafür u.a. die bayrisch-österreichische Bezeichnung "Reifler" genannt.
(siehe auch: »Wikipedia)
Tschitscherlboch [dschi:dschæL-bo:ch] Windischeschenbach einen interessanten Beitrag zur Herkunft dieser Ortsbezeichnung findet man hier: http://www.onetz.de/grafenwoehr/kultur/spannende-mundart-forschung-woher-kommt-die-bezeichnung-tschitscherlboch-wahrscheinlich-ist-der-zoigl-schuld-d31559.html
Wasserschnalzn [wassæ-schnalzn] zu dünn geratene Suppe, Brotsuppe auch zu dünnen Kaffee kann man als solche bezeichnen
wedereiner [we:dærainæ] nach Regennässe riechen Das Wort bezeichnet sowohl den Geruch, der von einem nassem Tier (z.B. einem nassen Hund) ausgeht, als auch den spezifischen Geruch, der nach einem Regenschauer in der Luft liegt (nasses Gras, nasse Erde).
Zëichn [zëichng] 1) (Bett-)Decke, (Bett-)Überzug; 2) Schimpfwort für eine feine Weibsperson siehe auch: Bettzëichn